skulptur projekte münster 07 - Filmreihe

Gemütlich bin ich selbst: Deutsche Städte im Film
Spiel- und Dokumentarfilme sowie zwei ausgewählte Kurzfilmreihen zeigen, wie sich die Auffassung von städtischem Gefüge, öffentlichen Raum und der Stadt als Sehnsuchts- und Fluchtort im Deutschland der 1970er Jahre bis heute entwickelt hat. Das Thema wird damit parallel zur Entwicklung der Skulptur Projekte 1977, 1987, 1997 und 2007 im Medium des Films aufgegriffen. Die ausgewählten Filme thematisieren den Lebensraum Stadt. Das Individuum wird in dem teils begrenzt, teils grenzenlos wirkenden Stadtraum gezeigt, der die Stimmung der Figuren mal spiegelt, mal absorbiert. Die Stadt und ihre öffentlichen Orte bieten beispielsweise der Trinkerin in Ulrike Ottingers Film Bildnis einer Trinkerin die Bühne und den Spielraum zur Erfüllung ihrer negativen Phantasien. Detlev Bucks Film Knallhart als aktuelles Beispiel zeigt dagegen eine Öffentlichkeit, die sich einer Nutzung verweigert und die Entfaltungsmöglichkeiten des Individuums beschränkt. Die Architektur bedingt dies nicht unwesentlich, aber auch die Figuren verstehen es auf unterschiedliche Weise die Orte für sich nutzbar zu machen. Die ab den 1980er Jahren deutlich zugenommene Berlin-Bezogenheit im deutschen Spielfilm wird zwar zum Tragen kommen. Ziel war es aber, ein möglichst breites Bild deutscher Städte zu zeichnen. In Die Abfahrer oder Alice in den Städten werden ebenso wie in den Dokumentarfilmen andere deutsche städtische Realitäten wie das Ruhrgebiet beleuchtet, in denen neben der jeweils typischen Architektur der Städte und ihrer öffentlichen Plätze ein spezifisches Selbstbewusstsein und Lebensgefühl der jeweiligen Orte und der dort lebenden Menschen deutlich wird.
Gemütlich bin ich selbst – Deutsche Städte im Film zeigt Realität und Fiktion der Städte als Lebenswelt und Projektionsflächen aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf.

Ort: Metropolis Kino
Termine: jeweils samstags (23.6.07 bis 29.9.07), 22–24 Uhr
Die Anzahl der Plätze ist begrenzt.
Eintritt frei
Filme teilweise mit englischen Untertiteln.
info: www.skulptur-projekte.de

Das Kurzfilmprogramm vom 28.7.2007 :

Eiermann's Abenteuer
Klaus Dörries, BRD, Super-8/Video, 1984, 15 min.
a-b-city
Brigitte Bühler & Dieter Hormel, BRD, Super-8/Video, 1985, 8 min.
Neue Heimat
Ebba Jahn, BRD, 16mm, 1982, 15 min.
Buch, Regie, Kamera
Böse zu sein ist auch ein Beweis von Gefühl
Cynthia Beatt, BRD, 16mm, 1983, 25 min.
2. Kamera Ebba Jahn
Naturkatastrophenbalett/Naturkatastrophenkonzert
Die Tödliche Doris, BRD, Video, 1983, 5 min.
Tattoo Suite
Rolf S. Wolkenstein, BRD, 16mm, 1984, 23 min.
Kamera Ebba Jahn

Das Programm präsentiert eine Auswahl von Kurzfilmen aus der von Stefanie Schulte Strathaus und Florian Wüst kuratierten Filmreihe Wer sagt denn dass Beton nicht brennt, hast Du's probiert? West-Berlin 80er Jahre die im Oktober 2006 im Berliner Kino Arsenal stattfand.
Das Kurzfilmprogramm kann über die Freunde der Deutschen Kinemathek, Arsenal Berlin ausgeliehen werden.
www.fdk-berlin.de