Für RUHR.2010 ein Rückblick: Ab durch die Mitte



Ein Sammler von Filmen aus dem Ruhrgebiet gab den Anstoß zur Herstellung von FilmPals DVD 07 und nun gibt es ab sofort eine limitierte Edition DVD-R, nummeriert und signiert von EJ in Metalldose mit transparentem Deckel von


Ab durch die Mitte - eine neue Welt für Oberhausen
30 Min.
ein Filmspaziergang mit Bildern aus vier Dekaden (RUHR.1918-1996).

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Ebba Jahn I FilmPals DVD Shop

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Mehr zum Film in diesem WAZ Artikel (1996) von Michael Schmitz:
Die Liebe einer Künstlerin
Ebba Jahns neuer Film "Ab durch die Mitte" uraufgeführt

Eine Liebeserklärung an seine Heimat kann man, in diesem Fall Frau, so und so formulieren. Ebba Jahn, in Oberhausen aufgewachsene Filmemacherin, tut es so: Sie nimmt die Kamera und geht auf Spurensuche, im alten und neuen Oberhausen. Am Freitagabend wurde im Altenberger Walzenlager Kino ihr neuer Film "Ab durch die Mitte" uraufgeführt, ein Meisterinnenwerk.


Die Regisseurin, die einmal Bestandteil der Oberhausener Szene war und es unverzichtbar eigentlich bleiben müsste, hat an ihr sicherlich noch nicht höchst professionelles, aber unendlich liebevolles Dokument "Vom alten Eisen", das den Niedergang der Industriestadt Oberhausen skizziert, rund 15 Jahre später ein Kapitel geheftet, das beinahe noch intimer, mit wundervoll elegisch abgestuften Bildern den Strukturwandel zeigt.

Ebba Jahn macht dieses subtil, gefühlvoll, ganz persönlich, subjektiv, kritisch, aber fair. Sie lässt die Henkelmannbrücke wiederaufleben, lässt gleichzeitig Eddy Healy, den Investor der Neuen Mitte, und die Strategen des Aufbruchs in die Dienstleistungsära zu Wort kommen, stellt alte Bilder vom fallenden Hochofen (aus "Vom alten Eisen" entliehen,) gegen neue Gemälde aus dem wachsenden CentrO.

Menschen, die Oberhausen in den letzten Jahrzehnten entscheidend prägten und veränderten, verbreiten ihre Philosophie. Robert Bossard, der Schweizer Künstler, den allenfalls noch der Dialekt vom Ruhrgebiet trennt, Burkhard Drescher, der vor fünf, sechs, sieben Jahren aus Grevenbroich nach Oberhausen kam und einfach nur sagte: "Ich will, dass sich hier Kräne drehen."

Ebba Jahn verirrt sich wahrlich nicht zufällig auf die "Ripse", webt das Angstlied von Josef Büscher ein, der mit "Zwischen Tackenberg und Rothebusch" das vielleicht schönste Heimatbuch geschrieben hat, enteilt in die Turbinenhalle, auf den ehemaligen Wasserturm, führt den Seher auf die neue OEPNV-Trasse.

Morgen ist der Film, dessen Bilder bisweilen sakrales Format gewinnen, im TV zu erleben. Wer Oberhausen liebt, muss einschalten. Denn auf höherem Niveau lassen sich eigenwillige Liebeserklärungen nicht formulieren. 3.6.1996 Michael Schmitz

Ab durch die Mitte, 1996, 29 Min. Beta SP
Kamera: Ebba Jahn & Volker Köster

Ton: Volker Köster
Schnitt: Volker Köster & Helmuth Costard
Redaktion: Hans Georg Ossenbach
Regie & Produktion: Ebba Jahn Filmproduktion
Im Auftrag des WDR 1996
Erstausstrahlung: 4. Juni 1996, 22.30 Uhr
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www.EbbaJahn.com